KUNSTLANDSCHAFT SPANDAU
Vietnamesische Märchen in Spandau

 
In der Vietnamesischen Sprache entscheidet die Tonhöhe über den Wortinhalt. Viele der Märchen wirken so, als hätte ein Kind gefragt: "Was ist das?" und die Großmutter begonnen, eine Erklärung fantasiereich auszudenken. Märchen waren in Zeiten, in denen es keinen Fernseher, kaum Bücher gab, eine Art Handelswährung. Auch in Vietnamesischen Märchen gibt es die Legende vom Turm von Babel, - wenn Menschen einander nicht verstehen können, mischen sie sich nicht in die Angelegenheiten der Götter, sie reagieren zufrieden. Drachen speien statt Feuer Wasser. In vietnamesischen Märchen wird ein Untertan gewöhnlich nicht König, weil Soziales durch Regeln so fest gefügt scheint, dass man rauskriegen kann, wer der Ältere ist, in dem man zwei Brüdern nur ein Besteck hinlegt. Aber in der Geschichte vom Cuoi wird erzählt, wie er in Eulenspiegelmanier mit Hilfe von Vögeln in einem toten Elefanten in den Königspalast fliegen, den König überzeugen konnte, mit dem Elefanten in der Kleidung des Vagabunten zu Buddha zu fliegen und über einem Ozean, die Narben des Elefanten über den Vögeln aufzureißen, er erklärt den Ministern, dass er der von Buddha verjüngter König ist und verteilt Reis an die Armen. Mandarine (Beamte) hätten diese Geschichte aus dem Bewusstsein der Menschen gelöscht. Götter reden zu Menschen in der Gestalt von Traumfiguren, alten Frauen, alten Männern, sie mögen die, die bescheiden sind. Der Erdgott beschützt den, der faul, aber freigiebig lebt, vor der Rache der Götter, die Menschen ins Arbeitsjoch treiben wollen.

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