KUNSTLANDSCHAFT SPANDAU
Orientalisches in Spandau

 
"der sich nicht begnügt mit dem, was er hat, dem geht es wie dem wilden Esel mit dem Fuchse." Der König fragte: "Was ist das für eine Geschichte?" Der Vezier antwortete: Geschichte des wilden Esels mit dem Fuchse" Vezier: "Wenn ein König weise ist und versteht, beglückend über seine Untertanen zu herrschen, wenn er sich zum Guten wendet und das Böse meidet, wenn er die Abgaben seines Volkes erleichtert, ihr Blut schont und ihre Schwäche deckt, so wird dadurch sein Reich immer mehr befestigt, er wird stets gegen seine Feinde siegen und durch Gottes Huld Alles erlangen, wonach er strebt. Ein gewalttätiger Regent aber wird sich und seine Untertanen in's Verderben stürzen, und es wird ihm gehen, wie dem König mit dem Reisenden." Der König fragte, was das für eine Geschichte wäre? Da erzählte der Vezier : Geschichte des Königs und des Wanderers" "Bist du im Zorn, so schweige; wirst du von einem Unglück heimgesucht, so habe Geduld; sprichst du, so sei wahr in deinen Reden; versprichst du Etwas, so erfülle dein Versprechen; urteilst du, so sei mild; bist du mächtig, so sei großmütig; fordert man Etwas von dir, so gewähre; bist du jemand Feind, so vergiss seine Schuld; lobt man dich, so sei freigiebig; schmäht man dich, so sei gerecht." Es steht aber auch geschrieben: Der Glaube muss von der Regierung unterstützt werden, die Regierung durch Truppen, die Truppen durch Geld und das Geld durch die Kultur des Landes, und diese wird durch die Gerechtigkeit gegen die Untertanen gefördert, denn durch Gewalttat und Tyrannei zwingt ein König seine Untertanen, auszuwandern; die Bevölkerung seines Landes nimmt ab, die Schatzkammern werden leer und die Zurückbleibenden verwünschen ihren Tyrannen so lange, bis sein Untergang sie befreit.

Märchen erzählen über Ansichten, Sehnsüchte, Lebensgewohnheiten, Traditionen von Bevölkerungsgruppen.

Die orientalisch-arabischen Geschichten erzählen von Schicksalsergebenheit, Freigiebigkeit, Stolz und Lust am Fabulieren. Geld wurde von Gott erfunden, damit man Gutes tun kann. Die Reichen schenken den Armen. Geld muss nicht erarbeitet werden. Wer reich wurde, erhielt gewöhnlich Geschenke. Betrug, Diebstahl und Korruption, sogar Mord, werden nicht gegeißelt. Wer ermordet wird, muss zuvor eine Straftat begangen haben, so dass Gott seinen Tod will. Wer sich beklauen und betrügen lässt, ist dumm. Man darf nicht zulassen, dass Unschuldige in Verdacht kommen.  Es gibt keinen Hass auf fromme Israeliten. Über Frauen wird selten respektvoll gesprochen. Eine Ehefrau gilt als Ackerfeld. Männer, die Frauen begehren, die sich verweigern, wollen sie  töten. Aber es kommt vor, dass sich ein König in ein Mädchen wegen seiner Klugheit verliebt und sie heiratet. Träume haben Bedeutung.  Gott kann alle Probleme lösen. Christen werden durch Wunder, nicht durch Krieg, zum Islam bekehrt. Wer Geschichten ausdenken und gut erzählen kann, erhält Gold, Geld, Macht und wird für Straftaten gewöhnlich nicht bestraft. Es gibt Wunder, wer aber an vorgegaukelte Wunder glaubt und dabei zu Schaden kommt, ist selbst schuld.


Stöbern Sie, stöbert selbst in den
Märchen aus Tausend und einer Nacht.
Die in Deutschland bekanntesten Märchen:
Der Eseltreiber und der Dieb
Alibaba und die vierzig Räuber
Aladin und die Wunderlampe
Sindbad der Seefahrer

Wenn z.B. ein Kind nicht essen will, isst es gewöhnlich, wenn man ihm eine Geschichte erzählt. Es kann eine bekannte Geschichte sein, die beständig kleine Variationen erhält, aber auch im Moment  ausgedachte Geschichte. Während dem Erzählen werden Pausen gemacht und erst weiter erzählt, wenn der nächste Bissen im Mund ist.

Wer ein Kind einschlafen lassen will, kann erzählen.


Lehrer, Hortner, Kinderbetreuer können Termine für Werkstatten, in denen Wünsche in Geschichten verpackt werden, vereinbaren.

Es könnten zum Beispiel Weihnachts- oder Geburtstagswünsche sein. Man sollte mindestens drei Wünsche haben, von denen mindestens  einer von anderen erfüllt werden kann.
Ein Junge sagte, wenn er im Winter zu spät zur Schule kam: "Die Reifen meines Fahrrades haben sich vor Kälte zusammengezogen,  ich brauchte länger." Er sagte im Sommer. "Es war so heiß, dass sich die Straße ausgedehnt hat, ich brauchte länger." Als die Lehrerein sagte, dass er ein Gedicht vortragen solle, nahm er das Buch in die Hände und trug es zu ihr und sagte: "Ich habe es vorgetragen."  Das war Blödsinn. Alle lachten. Niemand reagierte böse. Eine Großmutter versuchte mit Fantasien ihren Enkel zu überzeugen, sich seine Nase nicht operieren zu lassen.

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