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KUNSTLANDSCHAFT SPANDAU

Kinderbücher

Wer Kinderbücher vorliest, fühlt Gesamtkunstwerke: Worte, Bilder, Töne. Die Nilpferd Edition konzipiert und protegiert Familienbücher, die Blicke, Hören, Fragen, Nachdenken provozieren. Kindergeschichten werden gewöhnlich knapp und pointiert erzählt. Illustrationen demonstrieren bildkünstlerische Möglichkeiten. Kinderbücher sind Lehrmittel im Bereich Sprache, Bild, Soziales.

In der Edition Nilpferd G&G-Verlag erschien:
Saskia Hulas erzählt neuartig von Den 7 Leben meiner Katze, , der Brutalität des Sterbens und dem Trostspender Fantasie; Aljoscha Blau collagiert Zeichnungen, sie könnten anders gefügt, andere Geschichten bezeugen. Eine Mutter liest den Text vor. Ein Vater sagt am Abendbrottisch, dass ein Postbote, der eine Katze auf der Straße übersieht, unter Arbeitsdruck steht, und falls sich ein Postbote einen bissig wirkenden Hund anschafft, das tut, weil er nicht von bissigen Hunden anderer angefallen werden will, er sagt, dass ein Briefträger zu wenig Geld erhält, um in seinem Urlaub nach Afrika zu fliegen und als Großwildjäger Elefanten zu erschießen. Ein Mädchen starrt auf weiße Vögel, die über dem Fluss der Stadt kreisen.

Troon Harrisons erzählt realistisch von Nöten der Menschen, die in Eislandschaften und einer Natur hausen, in der alles lebendig wirkt; Pauline Katz übersetzte den Text aus dem Englischen ins Deutsche; Andrea Offermann füllte Zeichnungen, die Den Eisdrachen illustrieren, mit Pastellfarben; Juroren sprachen diesem Buch den Österreichischen Kinderbuchpreis zu. „Drachen essen doch kein Brot“, sagt ein Junge und kuschelt sich in den wärmenden Arm der Mutter. „Drachen können Feuer speien“, sagt der Vater, „weil ihr Atem voll von Faulgasen ist.“ Mutter sitzt verträumt, sie erinnert sich an eine Norwegenreise „Ich kann es noch immer hören und sehen: Eine Eiskralle hing vor dem Fenster, der Schneedrache lag auf dem Dach und ächzte. Mein Atem vereiste, während wir schliefen, auf dem Kissen.“ Das Mädchen denkt, dass es seine Familie behüten will.

Jugendliche wählten in einem Schreibworkshop das Romea-und-Julian-Thema, schrieben Tag und Nacht Gedichte, perfomancten sie abends. Ein Zauber lag in der Luft. Sie bündelten Texte, ließen sie drucken. Ein Lektor sagte: Da sind Sätze drin, die Weltliteratur sein könnten. Brett Wrights Shakespeare-Romeo-und-Julia-Übertragung YOLO Julia ins Twitterzeitalter / rivaverlag weckte Erinnerungen und stimmte traurig, weil es nicht Jugendliche waren, die den Text mit Abkürzungen und Bildzeichen erarbeitet hatten, sondern ein Dozent für Kreatives Schreiben. Es gelang ihm aber, die Jugendsprache glaubhaft zu imitieren. Es ist wie ein Comic, dem Bilder fehlen, das regt Bildfantasien an. Ein Mädchen sah hinein und sagt: 'Cool. Das ist lustig.'Es ist ein Buch, das auf Jugendliche anregend wirken könnte, eine eigene Dramenversion in Twittermanier zu schreiben."

...Kinder werden uns, erwachsen geworden regieren, sie leben im Alltag verwurzelt, Kinderbücher regen Fantasien in ihnen an, Fantasien sind Voraussetzung für die Entwicklung von Handlungsstrategien.
Wer viel liest, kann besser schreiben. Wer als Kind Bücher liest, liest auch als Erwachsener. Renommierte Verlage entwickelten eigene Kinderbuchreihen.

Im aracariverlag erschien:
...Heute bin ich gezeichnet von Mies van Hout. Es ist ein exklusives Geschenk - Sie können einem Kind nach und nach alle Kunstpostkarten per Post schicken oder sie gleich im Sammelpack verschenken. Es ist anrührend zu sehen, wie Kinder jeden Tag den ausdrucksstark gemalten Fisch aus dem Stapel suchen, der ihr Gefühl illustriert. Sie könnten festzustellen, dass ihr Kind sich als glücklich empfindet, während es gelangweilt scheint, oder Zorn zeigen will, während es Sie anlächelt. Jeder in der Familie, kann sich täglich Fischmotive aussuchen und auslegen, Gespräche könnten beginnen...

Im Residenzverlag erschien
das Familienbuch Rosa und Bleistift von Jens, Karla und Knut Rasmus. In den Illustrationen sind Zeichen- und Malstile von Kindern und Erwachsenen künstlerisch eigenARTig gemischt. Der Text vermittelt Selbstvertrauen, Bösartiges in Freundliches verwandeln zu können.

das Große Österreich-Wimmelbuch von Sabine Wiemers und Saskia Hula. Kinder blicken neugieriger (noch nicht abgestumpft) als Erwachsene auf das, was sie umgibt. Wenn Eltern und Kinder in Wimmelbüchern gemeinsam Bildmotive suchen, haben Kinder eine faire Chance. Die farbenfrohen, fröhlich wirkenden Bilder wecken Reiselust.

das Das Buch gegen das kein Kraut gewachsen ist / Kräuter und Gewürze von Augentrost bis Zimt / Nilpferd in Residenz von Gerda Anger-Schmidt und Renate Habinger ist so wie sich ein Gott, falls es ihn gibt, ein Lernabenteuer-Buch für Kinder wünscht, während dem Lernen herrscht gute Laune. Informativ,verspielt, zauberhaft illustriert, weckt es Entdeckungslust in der ganzen Familie und Neugier auf Fortsetzungen zu andern Themen.

Christine Nöstlingers Lumpenloretta / Nilpferd in Residenz beeindruckt durch sozialen Realismus, der mit der Hoffnung auf ein Happy end schließt, dass die, die die Brutalität des Kapitalismus erlebt haben, Zweifeln lässt, aber Kinder ermutigt, ihrer Herzensneigung zu folgen und vielleicht so die Gesellschaft zu verändern. Österreichische Eigenwörter sind im Bücherdeckel aufgelistet und übersetzt und bereiten Kinder auf den Umgang mit Fremdsprachen vor.

Willy Puchners Welt der Farben / Residenzverlag ist ein Buch für "Flaneure, Spaziergänger und Reisende", Kinder gehören dazu. Das Buch ist mit seinen philosophischen Zitaten kein Kinderbuch, sollte aber in Reichweite von Kindern liegen, so dass sie es allmälig und selbsttätig entdecken können. Es regt Nachdenken über Wahrnehmungen, Lebensart und Reisen an.

Dorethea Lachner und Stefanie Harjes erzählen: Saß ein Ungeheuer auf dem Dach... Die Bilder sind dramatisch lebhaft, der Text demonstriert, dass die deutsche Sprache auch ohne Artikelwörter weitgehend funktioniert. Hund und Katze versöhnen, streiten und verletzen sich im Kampf gegen ein Ungeheuer, das sich ganz plötzlich von allein aufgelöst hat.

Erwin Strittmatter berichtete in Ponyweihnacht / Aufbau von der Suche nach ausgebüchsten Pferden zur Weihnachtszeit. Klaus Ensikat illustrierte den Kurzprosatext detailreich, stimmmungsvoll und historisch verankert. Text und Bilder wecken in Großeltern Erinnerungen und in Kindern Neugier auf das, was vergangen ist.

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